Wallishausser’sche Textbuch-Bibliothek (WaTB) Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, ob die vier (nicht numerierten) Hefte der WaTB oder die wesentlich umfangreichere Wiener Textbuch-Bibliothek (WiTB) zuerst erschienen sind. Als erster Hinweis ergibt sich, dass – ebenso wie bei den ersten Heften der WiTB – die Druckerei M. Engel beauftragt wurde. Auch das etwas dickere, rauhe Papier, das für einen größeren Teil dieser vier Hefte verwendet wurde, stimmt mit dem der frühen Hefte der WiTB überein, während deren spätere Ausgaben allesamt ein dünneres und glatteres Papier aufweisen.
Glücklicherweise fand sich in einem
der vielen eingesehenen Exemplare von Verdis „Maskenball“
ein zeitgenössischer handschriftlicher Besitzereintrag mit
der Datierung „2. September 1919“. Demnach muss diese Serie bereits
1919 begonnen worden sein, das allererste Heft muss jedoch das
Textbuch zur „Königin von Saba“ gewesen sein. Das Titelblatt
ist noch dem Jugendstil verpflichtet, und der Verfasser des Vorwortes,
Richard Specht, wird auf dem Titelblatt noch nicht genannt, sogar
auf S. VII nur mit „R. Sp.“ vermerkt. Dies sollte sich beim nächsten
Heft, Beethovens „Fidelio“, ändern: Der Name Spechts findet
sich auf dem Titelblatt in Sperrdruck. Mit den nächsten beiden
Heften dieser Reihe, Verdis „Maskenball“ und Wagners „Lohengrin“,
beginnt die Zusammenarbeit mit der Universal-Edition; Spechts
Namen erscheint deutlich abgesetzt und in Fettdruck, während
die Worte „Mit einer Einführung und Thementafeln von“ mit
einer wesentlich kleineren Type und nicht fettgedruckt sind. Ein
Brückenschlag zur WiTB findet sich im „Lohengrin“-Heft, dessen
zweiter Druck auf der letzten Seite auf bereits 14 Hefte der WiTB
verweist, also auf Heft UE 6673, das am 31.10.1925 aus der Druckerei
kam. Demnach dürfte der zweite Druck des „Lohengrin“-Heftes
aus dem Jahr 1925 stammen. Die linke Abbildung zeigt die erste Ausgabe dieses Operntextheftes als Wallishaussersche Textbuchbibliothek noch vor der Zusammenarbeit mit der Universal-Edition („Wiener Textbuchbibliothek“). Nach dem Vertrag vom 23. Juni 1920 wurde die zweite Ausgabe mit dem Doppelimpressum gedruckt (Mitte), von der noch eine weitere Titelausgabe (links) erschien. |