PFLICHTTHEILS
AUSWEISUNG
Uiber den von der Verlassenschaft des Joh.
Bapt. Wallis =
hausser priv. Buchdrucker und Buchhändler den 7 Theils groß
=
Theils minderjährigen Kindern gehörigen Pflichttheil
|
in |
in |
Nach Inhalt der Vermögens Ausweisung |
Banco |
Einlös. |
bestand das zur Zeit des Todes vorhandene |
Zettel |
Scheinen |
Vermögen in folgenden: |
f x |
f x |
An baaren Geld |
600,-- |
120,-- |
An activ Forderungen |
500,-- |
100,-- |
An zweifelhaften do |
2000,-- |
400,-- |
An uneinbringlichen do 616 f 14 x |
|
|
An Preziosen |
42,-- |
8,20 |
An Leibskleidung und Wäsch |
137,30 |
27,30 |
An Hauswäsch und Einrichtung
|
217,-- |
43,24 |
An Waarenlager |
60925.41 |
12185.8 4/5 |
Summa |
64422.11 |
12884.12 4/5 |
|
|
|
Deducenda |
|
|
Leich und Krankheitskosten |
474,7 |
94.49 4/5 |
An Passivschulden |
51432.-- |
10286.24 |
Summa |
51906. 7 |
10381.13 4/5 |
|
Wenn nun von dem Activvermögen
pr 12884 f 12 4/5
der Passivstand mit ..............................10381
f 13 4/5
abgezogen wird so zeigt sich ein
Verlaufts Vermögen pr ............................2502
f 59
Wovon die Hälfte den Pflichttheil
ausmacht mit .........1251 29 1/2
Nachdem aber in dem Testamente des H Wallis=
hausser die Anordnung enthalten ist, daß die
Handlung solange fortgeführt, und nicht
verkauft werden soll, bis die sämtlichen Ver=
lassenschafts Passiven getilgt worden.
Nachdem ferner durch den Revers Sub die Frau
Wittwe sich erklärt hat, nach geschehener Tilgung
sämtlicher Passiven nebst den Pflichttheil noch ein
Viertl des Handlungswerthes den 7 Kindern zu=
fliessen zu lassen, so ist klar zu entnehmen, daß
die Absicht des H Wallishausser dahin ging, daß den
Kindern der Pflichttheil in der nach Abzahlung der
Passiven in Natura bestehenden Handlung zuge=
theilt werden soll; diesennach könte statt denen
nach dem Vermögenstande zur Zeit des Todes des H
Erblassers denen 7 Kindern zufalllende Pflichttheil
pr 1251 f 29 ½ denselben vielmehr
1 do die aus der Inventur und Billanz nach Tilgung
der noch an mich der Wittwe ausständigen und
angemeldeten Forderungen sich ergebende reine
Handlungshälfte dann
2 do das nach Revers denen 7 Kindern für den Fall der
durch die Handlung selbst bewirkten Befriedigung
aller Schulden noch zugesicherte Viertl der Handlung
zusamen also in der künftigen Billanz 3 Viertl
der Handlung und Druckerei Effekten und Waarenlagers
denen 7 Kindern, und ein Viertl der Wittwe als Uni=
versalerbin zuzuweisen.
Urkund dessen nachstehende Fertigung
Wien den Jänner 816
Theresia Wallishaußer
Kajetan Schöller
als Wallishausser
Curator und Vormund
HOCHLÖBL K . K . MERKANTILL
u.
WECHSELGERICHT
Unterzeichnete erhielt bis 20t.
May d.J. einen
A Termin zu Überreichung der Abhandlungsakten
ihres verstorbenen Ehegatten Joh. Bapt. Wallishaus=
ser: Allein da die bereits seit 16 Jänn. d.J. bey den
Löbl Magistrat als Abhandlungsinstanz überreichte
Abhandlung noch nicht erledigt ist, auch mir
kein Betreibungsmittl zu Gebote stehet, die
Abhandlung zu beendigen, so bin ich genöthiget
zu bitten
Ein hochlöbl k u k Merkantill u.Wechselgericht
geruhe an den Löbl Stadt Magistrat ein Ersuch=
schreiben wegen Betreibung der Abhandlung mei=
nes Ehegatten Joh. Bapt. Wallishausser zu erlassen
und den bereits ausgehenden Termin auf 4
Wochen zu verlängern
Theresia Wallishausser
Theresia Wallishauser als ....en
14t Jann 817
Johann Wallishauserische Univer=
salerbin
Abhandl und Einantwortung
der Joh.Wallishauserischen Ver=
lassenschaft:
A Laut Sperrsrel. A starb am 22.Feber
810 in der Stadt 1017 Joh. Bapt./ Wallishauser bürgl.
und priv. Buchdrucker und Buchhändler mit Testa=/ ment
B, worinn er seine Ehegattin zur
Universalerbin einsetzt, sei=/ nen 7 m Kindern aber den
Pflichttheil zudachte; weiters noch anordnete,/ daß
die Buchhandlung nicht verkauft, sondern von der Universal=/
erbin solange fortgeführt werden sollte, bis alle Handlungsschulden/
bezahlt seyn werden, dagegen reversirte sich die Universalerbin
in
C außer dem Pflichttheil, wenn
alle Schulden getilgt seyn werden, noch 1/4 von/ dem ihr
zufallenden Antheil an der Handlung und Waarenlager den
7 Kindern/ zu gleichen Theilen zukommen zu lassen. In
D hat sich Dieselbe bedingt/ erbserklärt,
und in
E die Convocat Edikte ausfertigen
lassen; worüber/ 20352 fl angemeldet worden, außer
den Forderungen der Witwe von 26102 f und/ anderen auf die
Handl bücher inkommenden Schulden
Das Vermögen bestehet laut
Inventur A in dem Vermögensausweis G
1te |
in baaren |
600
f B.Z. |
- |
2" |
Aktivforderungen |
500 |
-- |
3“ |
Zweifelhaften |
2000 |
-- |
4“ |
Pretiosen |
42 |
-- |
5“ |
Leibskleidung und Wäsche |
137 |
30 |
6“ |
Hauswäsche und Einrichtung |
217 |
-- |
7“ |
Waarenlager |
60925 |
41 |
- |
zusammen |
64422 f |
11 xr |
- |
- |
- |
- |
- |
Wenn dagegen gehalten wird der
Passivstand bestehend |
- |
- |
1t |
in der Krankheit und Leichkosten |
474 f |
7 xr |
2" |
den Handlungsschulden laut Billanz |
51432 |
-- |
- |
zusammen |
51906 f |
7 xr |
zeigt sich ein dem Mortuari unterliegendes
Vermögen
von 12516 f 4 xr oder in W.W. 2486 f 42 xr, wovon derselbe
beträgt 41 f 26 xr W.W.
Die Hälfte von diesen Nachlaß pr 2486 f 42 xr
macht der Pflicht=
theil aus mit 1243 f 21 xr; allein nach Anordnung des Testaments
Weiters kommen hier die gesetzlichen Legate abzuziehen,
war in Vermögens=
(nicht lesbar).........übergangen und zwar zum Schulfond
1 f zur Bürgerlade 1 f
(nicht lesbar) .............. Abzug
wurde die Handlung durch die mehr
als väterliche Mitwirkung/ und Aufsicht des Vormunds
und Curator Doc Schöller bisher mit/ so gutem Erfolg
geführet, daß nicht nur alle Handlungsschulden/
getilget, sondern auch davon die 7 Kinder verpflegt, und/
unterhalten wurden. Die im Jun. 816 gezogene Billanz weiset/
einen Handlungsfond von 5466 f 24xr W.W. und nach Abschlag
der/ Forderung der Witwe mit 26102 f, einen Fond von 28558
f 24 xr/ W.W. aus; da nun nach dem Testament den 7 Kinder
als Pflicht=/ theil die Hälfte, und nach dem Reverse
der Universalerbin/ noch überdies ¼ nach bezahlten
Schulden gebühret, so haben/ dieselben an den Handlungsfond
von 28558 f 24 xr W.W. ¾ mit/ 21418 f 48 xr zu bekommen.
Da weiters nach dem Testament der Wunsch und Wille des Erblassers/
dahin gehet, die Handlung den Kindern zu erhalten, was der
Vormund/ bisher mit Beyhilfe des m Sohns und der m Tochter,
welche beyde/ sich zur Führung derselben thätig
verwendeten, bewirket; auch die/ Druckerey in einen treflichen
Stand gesetzt hat; ferner d...(nicht lesbar)/ in der Handlung
belassen werden soll, so erscheinen künftig (die)/
Kinder als Eigenthümer von ¾ der Handlung. Es
tritt also der Fall ein/ wo ein Handlungsassistent nothwendig
wäre; allein da die Handlung aus / der mißlichen
Lage, in der sie sich beym Todfall des Wallishauser be=/
fand, bloß allein durch die treffliche Leitung des
Curators und Vormund/ Dor Schöller gerissen worden
ist, und nur seiner väterlichen Obsorge/ ihre damaligen
aufrechten Stand zu verdanken hat, so dürfte auch/
künftig hin ihm allein die Leitung um so mehr überlassen
werden, als er schon/ in voraus gegen die Aufstellung eines
Assistenten protestirte. 2tens / von den 7 Kindern der eine
Sohn, und eine Tochter schon m[ajoren] ist, welche bisher/
in der Handlung mitgearbeitet haben, drey von den übrigen
aber (schon)/ über 20 Jahre alt sind, dem jedoch, daß
alle Jahre eine Billanz ....../ dem Magistrate vorgelegt
werde, solange Dor Schöller Curator/ und Vormund bleibt.
Pflichttheils=Testament=und Erbsteuerausweis sind richtig
u.....
dieß Gesuch samt instruirten
Ausweis D. Vermögensaus=/ weis G und dessen Beylagen
B. C. und D. Pflichtheil: Testaments=/ und Erbsteuerausweis
H, J, und
K aufzubehalten, und Abschriften/ zu ertheilen; übrigens
wird der/ Nachlaß des am 22.Febr.810 in der/ Stadt
N 1017 testato verstorbenen/ Joh.Bapt.Wallishauser bürgl./
Buchdruckers und Buchhändlers/ dessen Witwe Theresia
Wallishauser/ als durch Testament ernannten,/ und bedingt
erklärten Univer=/ salerbin, vom vorläufig 1te/
d. Mortuar zu 1 t von Gulden/ mit 41 f 26 xr W.W. samt übrigen/
adnotirten Taxen sind hierortige/ Taxamt abgeführet,
2tens die gesetzl./ Legate zum Schulfond 1 f, zur/ Bürgerlade
1 f, zum Wohlthätigk/ fond 12 f 30 xr, und zum allgem/
Krankenhauß 2 f entrichtet, und/ die Quittungen beygebracht,/
3tens in Ansehung der Erbsteuer,/ weßwegen die eingelegte
Berechnung/ mittelst Bericht an die hohe Erbsteuer=/ hofkommission
einzubegleiten ist, Richtig=/ keit gepflogen, 4tens der
H Curator/ mit seinen Curatelskosten befrie=/ diget seyn
wird, eingeantwortet,/ und nach gezeigter Befolgung dieser/
Punkte, wozu ein Termin von 6/ Wochen hirmit ertheilt wird,
die Sperr/ zu eröfnen, und den Todfall/ als beendiget
vorzumerken beordnet.
Da übrigens nach Anordnung
des Erb=/ lassers, und nach dem Reverso der/ Universalerbin
den 7 Kindern be=/ nanntlich Maria Anna, Johann Baptist,/
Antonia, Johann, u. Franz Wallishauser/ aus 1ter, dann Karl
und Theresia Wal=/ lishauser aus 2ter Ehe drey Viertl/ der
Handlung und Druckerey zuglei=/ chen Theilen gebühren,
und ihr/ Antheile nach dem Testamente aus der/ Handlung
nicht gezogen werden sollen/ als Vorsicht sich der Magistrat,/
der H Vormund und Curator, der/ durch seine väterliche
Verwendung/ und Mitwirkung die Handlung in/ zu deren Fortführung,
jedoch unter einen aufrechten Stand gesetzt, u. bisher/
der Oberleitung des H.Vormunds von nun erhalten hat, werde
auch künftig
|
an der großjährige Sohn
Joh.Bapt.Wal= |
sich d Beßte seiner Mündel
angele= |
lishauser hiemit ernannt weßwegen |
gen halten, und die Handlung (und
die) |
derselbe in Eid und Pflicht zu nehmen, |
Druckerey mit gleich väterlicher |
und d. erforderliche Dekret an selben |
von Sorgfalt leiten, und über
den Stand |
der Kanzley auszufertigen ist, |
der Handlung jährlich eine Billanz |
wird dem H Vormund aufgetragen |
anher vorzulegen,so wie |
jede drohende Gefahr bey eigenen |
jährlich die Vormundschafts Rechnung
zu |
Dafürhaltung sogleich anzuzeigen |
legen indessen derselbe |
|
durch Rath... zu verständigen. |
|
E... Hober Pinck
S.......
B..... |
Nrus Exh.2081
Abhandlungsbescheid
des verstorbenen Johann Baptist Wallishauser
dto 14ten
Jänner 817
Dieß Gesuch samt instruirter Ausweis
D.Vermögensausweis G und dessen/ Beylagen B, C, und D, Pflichttheil=Testaments=
und Erbsteuerausweis H, J,/ und K, aufzubehalten und Abschriften
zu ertheilen; übrigens wird der Nachlaß/ des am 22ten
Feber 810 in der Stadt 1017 testato verstorbenen Johann Baptist/
Wallishauser bürgerl:Buchdruckers und Buchhändlers dessen
Witwe Theresia Wal=/ lishauser als durch Testament ernannter und
bedingt erklärten Univer=/ salerbin, wenn vorläufig
1 mo das Mortuar zu 1 xr von Gulden mit 41 f 26 xr/ W:W: samt
übrigen adnotirten Taxen in das hierortige Taxe mit abgeführt,/
2 do die gesetzl: Legate zum Schulfond 1f zur Bürgerlade
1 f zum Wohlthä=/ tigkeitsfond 12 f 30 xr und zum allgemeinen
Krankenhaus 2 f entrichtet,/ und die Quittungen beigebracht, 3
tio in Ansehung der Erbsteuerhofkom=/ mission einzubegleiten ist,
Richtigkeit gepflogen, 4to der Hl:Curator mit/ seinen Kuratelskosten
befriediget seyn wird, eingeantwortet, und nach ge=/ zeigter Befolgung
dieser Punkte, wozu ein Termin von 6 Wochen hiemit/ ertheilt wird,
die Sperre zu eröfnen, und den Todtfall als beendiget vorzu=/
merken verordnet; da übrigens nach Anordnung des Erblassers,und
nach dem/ G weßwegen die eingelegte Berechnung mittelst
Bericht an die hohe=
Reverso der Universalerbin den 7 Kindern
benanntlich Maria Anna,/ Johann Bapt; Antonia, Johanna und Franz
Wallishauser, und 1ter, dann Karl/ und Theresia Wallishauser aus
2ter Ehe drey Viertl der Handlung/ und Druckerey zugleichen Theilen
gebühren, und ihren Antheile nach dem/ Testamente aus der
Handlung nicht gezogen werden sollen, als Vorsicht/ sich der Magistrat,
der Hl:Vormund und Curator, der durch seine väterliche/ Verwendung
und Mitwirkung die Handlung in einen aufrechten Stand/ gesetzt
und bisher erhalten hat, werde auch künftig sich das Beste
seiner/ Mündeln angelegen halten, und die Handlung und Druckerey
zu deren Fort=/ führung, jedoch unter der Oberleitung des
Hl:Vormundes von nun an der/ großjährige Sohn Johann
Bapt:Wallishauser hiemit ernannt wird weß=/ wegen derselbe
in Eid und Pflicht zu nehmen, und das erforderliche Dekret/ an
selben von der Kanzley auszufertigen ist, mit gleich väterlicher
Sorg=/ falt leiten, und wird dem Hl:Vormund aufgetragen jede drohende
Gefahr/ bey eigener Daführhaltung sogleich anzuzeigen, über
den Stand der Hand=/ lung jährlich eine Billanz anher vorzulegen,
so wie jährlich die Vormund=/ schaftsrechnung zu legen, dessen
derselbe durch Rathschlag zu verständigen/ Poll:Uf
d 11 Febr.817 E.. Cons:Mag.Vien
Kuthner den 14ten Jäner 817
Georg Leise
den Stempl zum Verlaß mit zwanzig Gulden
bezahlt, und die Akten erhalten den 10ten Frb.817
Spiesen
von Dor Schöller |