Die 1849 gegründete Firmengruppe HOLLITZER ist ein österreichisches Traditionsunternehmen mit Sitz in Wien. Ausgehend von Steinbrüchen in der Gegend von Bad Deutsch-Altenburg war die Firmengruppe im gesamten Raum der Donaumonarchie tätig. Heute betreibt sie Betriebe und Werke in Bad Deutsch-Altenburg und Graz. Das Kerngeschäft bildet die Produktion von Baustoffen.
Kultur ist der Unternehmensgruppe seit jeher ein besonders Anliegen. Carl Hollitzer (1831-1917), Sohn des Firmengründers Anton Hollitzer (1797-1866) und Mitglied des 1884 in Wien gegründeten Vereins Carnuntinum, stellte für die archäologischen Grabungen ein Haus (ehemaliges Bastlerhaus) in Bad Deutsch-Altenburg zu Verfügung. In diesem wurden neben Schloss Petronell und Schloss Ludwigstorff die meisten Funde aus der Gegend untergebracht – seine Sammlung römischer Funde ist noch heute ein zentraler Bestand des 1904 von Kaiser Franz Joseph in Bad Deutsch-Altenburg eröffneten Museums Carnuntinum, eines der größten Römermuseen in Österreich.
Carl Leopold Hollitzer (1874-1942), Sänger, Kabarettist, Bühnen- und Kostümbildner, Karikaturist und Maler, legte die größte Waffen- und Uniformensammlung Europas an, die später vom Heeresgeschichtlichen Museum Wien erworben wurde. Viele seiner gezeichneten und gemalten Werke befinden sich in der Wiener Albertina sowie in bedeuteten privaten Sammlungen. Seine Tochter Lilly Hollitzer (1895-1964), verehelichte Dillenz, als Schauspielerin und Pilotin weit über die Grenzen Österreichs bekannt, flog 1927 als erste Frau über den Atlantik. Mit ihrem Mann, dem Künstler Richard Dillenz, gründete sie die „Filmproduktion Wien“, die in der legendären Wien-Film-Ära der 1950er Jahre Streifen wie Frühlingsstimmen (mit Paul Hörbiger) produzierte. 1959 gründete sie in der Bad Deutsch-Altenburger Familienvilla das Carl-Leopold-Hollitzer-Museum. H. E. Weidinger (1949-2023) führte – nicht zuletzt als Gründer des Don Juan Archivs – diese Unternehmenstradition fort.