Die Schlossbibliothek in Křimice geht auf die Sammlung der Familie Vrtba in Konopište zurück, die durch Erbschaft in den Besitz Karel von Lobkovic kam und die 1888 nach Schloss Křimice überführt wurde. Doch auch dort befindet sie sich nicht mehr: unter der Obhut der Bibliothek des Nationalmuseums wird sie jetzt im Schloss Kladruby bei Stříbro aufbewahrt.
Die Theatralia und besonders die Libretti machen aufgrund der Theater- und Opernleidenschaft der einstigen Besitzer – also der Familien Vrtba und Lobkovic – einen großen Teil der Bibliothek aus. „Die ältesten in der Bibliothek erhaltenen Theaterstücke stammen aus den sechziger bis neunziger Jahren des 17. Jahrhunderts; es handelt sich vor allem um komplexe Werke französischer Schriftsteller“ (Teatralia zámecké knihovy z Křimic. Band I, 17).
Da die Grafen ein großes Interesse am Prager kulturellen Leben bewiesen, sind zahlreiche Libretti, vorwiegend italienischer Opern, und Theaterstücke erhalten, die von Prager Theatern, dem Sporckschen Theater und dem Theater in „in Kotce“, aufgeführt wurden. „Den Kern der Theaterstücke in der Bibliothek in Křimice bilden europäische, vor allem deutsche und französische Libretti des 18. Jahrhunderts“ (Teatralia zámecké knihovy z Křimic. Band I, 21/22). Daneben sind natürlich die italienischen sowie einige tschechische Libretti zu nennen.
Die Benutzung des gedruckten Katalogs bietet einige Schwierigkeiten, da die Werke „weder chronologisch noch dem Inhalt nach geordnet sind“ (Teatralia zámecké knihovy z Křimic. Band I, 22). Leichter kann man sich anhand des Registerbands orientieren, der ein Titel-, Namen-, und Ortsregister enthält. Das Titelregister ist in drei Teile gegliedert: zuerst werden deutsche, tschechische und englische Libretti genannt, darauf folgen französische und italienische Libretti und abschließend ein Verzeichnis der Theatralia.
Teatralia zámecké knihovy z Křimic. Band I. Prag: Narodní Muzeum v Praze 1970. [pdf]
Teatralia zámecké knihovy z Křimic. Band II. Register. Prag: Narodní Muzeum v Praze 1970. [pdf]
Jana K. Mende