Istituto Storico Austriaco a Roma, Viale Bruno Buozzi 113
11.–12. April 2011 Rom
Das Konzept der translatio imperii geht auf eine Stelle im Buch Daniel zurück und sieht analog zur Zeitalterlehre eine Abfolge von vier Reichen vor, dessen letztes das Römische sein sollte. Grundgedanke des Workshops ist es nun, diese Idee beim Wort zu nehmen, insbesondere dort, wo sie in Erklärungsnotstand gerät. Translationes imperii zu untersuchen, heißt die zahlreichen Verfahren der kulturellen Übersetzung zu analysieren, die zu der Selbstdarstellung der neuzeitlichen Machtzentren Europas, aber späterhin auch der beiden Amerikas als Nachfolger (oder Übersetzungen) Roms geführt haben. Der Workshop öffnet sich damit für transdisziplinäre Fragestellungen aus den unterschiedlichsten Bereichen.
Konzept: Michael Rössner, Federico Italiano, Richard Bösel
Montag, 11. April 2011
10.00 Richard Bösel (ÖHI, Rom): Eröffnung
1. Federico Italiano (IKT, Wien)
Translatio imperii. Eine Einführung
2. Michael Rössner (IKT, Wien)
Translatio imperii et studii in der Peripherie – Übersetzungsräume und Reterritorialisierung
12.00 Moderation: Johannes Feichtinger (IKT, Wien)
1. Andreas Langenohl (Universität Gießen)
Der Begriff der Übersetzung und die Figur der Assoziation in den gegenwärtigen Geistes- und Sozialwissenschaften
2. Jörg Dünne (Universität Erfurt)
Philographia und translatio. Garcilaso de la Vega, el Inca, als Übersetzer
13.30 Mittagspause
16.00 Moderation: Peter Stachel (IKT, Wien)
1. Bernhard Zeller (ÖAW, Wien):
Forte Roma non perit. Frühmittelalterliche Kontexte eines historiographischen Motivs
2. Alfred Hiatt (Queen Mary University, London):
Translatio imperii and medieval spatial representation
Dienstag, 12. April 2011
11.00 Moderation: Michael Hüttler (DJA, Wien)
1. Hellmut Lorenz (Universität Wien)
Visionen des Imperialen am Wiener Hof Kaiser Karls VI.
2. Tatjana Marković (Universität Belgrad /Universität Graz)
From Zriny (1812) to Nikola Šubic Zrinjski (Zagreb, 1876): Translation, re-politisation, and re-nationalisation of the theatre
play by Theodor Körner
12.30 Mittagspause
15.00 Moderation: Federico Italiano (IKT, Wien)
1. Cordula Reichart (Universität Konstanz):
Europa und der Mythos der wandernden Reiche. Zur translatio bei Ronsard, Du Bellay und Goethe
2. Daniel Graziadei (Universität München)
„Das Eisen mit Ton vermischt“ – translatio imperii als Kreolisierung der Tropen
16.30 Schlussdiskussion